Bayreuther Stadtgespräche
Die Bayreuther Stadtgespräche finden seit Juli 2014 regelmäßig im Iwalewahaus statt. Jeden ersten Mittwoch im Monat, von 18:00 bis ca. 19:30 Uhr, geben verschiedene Referenten Einblicke in spannende und aktuelle Themen. Die Vorträge sind für alle Interessierten ohne Anmeldung zugänglich, der Eintritt ist frei.
Leitgedanke der Bayreuther Stadtgespräche ist es, die Verbindung zwischen der Stadt und der Universität zu stärken. Deshalb richtet sich die Veranstaltungsreihe an alle Bayreuther*innen.
Veranstaltungsort ist das Iwalewahaus im Herzen von Bayreuth in der Wölfelstraße, direkt neben dem Markgräflichen Opernhaus. Die Referent*innen kommen von der Universität Bayreuth, anderen Universitäten, Forschungsinstituten oder aus der (Hochschul-) Politik. Sie greifen (hochschul-) politische Themen auf und diskutieren Fragen, die die Wissenschaft und die Bürger*innen aktuell beschäftigen. Dies geschieht auf verständliche Weise, auch für Nicht-Fachleute und Nicht-Akademiker*innen.
Die Vorlesungen werden von der Universität Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem Universitätsverein Bayreuth e. V. und mit Unterstützung des Universitätsforums Bayreuth - Kollegium der Bayreuther Universitätsprofessor*innen im Ruhestand veranstaltet.
Link zur Homepage der Bayreuther Stadtgespräche.
Vergangene Veranstaltungen
- November, 2025: Regeneration tropischer Regenwaldökosysteme – wann folgen Tiere den Pflanzen?Einklappen
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- Oktober, 2025: Hat künstliche Intelligenz ein Geschlecht? Wie KI unsere Vorstellung von Genderrollen prägt.Einklappen
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Referenten: Doreen Schick (FIM Forschungsinstitut für Informationsmanagement, Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, Universität Bayreuth), Kristina Hall (Universität Bayreuth), Dr. Astrid Schomäcker (Professorship for Philosophie, Computer Science and Artificial Intelligence, Universität Bayreuth)
Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zu einem festen Bestandteil unseres Lebens. Spätestens seit der Veröffentlichung und dem öffentlichen Zugang zu ChatGPT scheint KI allgegenwärtig zu sein. Die Nutzung kann eine Reihe von Vorteilen haben, so z.B. in Zusammenhang mit wissenschaftlichen Durchbrüchen, Wirtschaftswachstum, Umweltverträglichkeit, Bildung, Arbeit und menschlichem Wohlbefinden. Allerdings bringt KI auch Nachteile mit sich: Zum Beispiel zeigten KI-basierte Chatbots, wie der Chatbot Tay, rassistische Tendenzen in ihren Antworten und die von Amazon eingesetzte KI zur Bewertung von Bewerbungen diskriminierte weibliche Bewerberinnen.
Deshalb wächst auch die Besorgnis über negative Folgewirkungen des Einsatzes von KI gerade in Bezug auf den Schutz von Minderheiten vor Diskriminierung sowie der Gleichstellung der Geschlechter. Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben die Referierenden auf Basis von Verhalten und Einstellungen von Nutzenden untersucht, ob KI im Zusammenhang mit Geschlechtszuschreibungen steht, und so gegebenenfalls Einstellungen und Verhaltensweisen beeinflussen kann. Seien Sie gespannt auf die Ergebnisse!
- Juli, 2024: Von der Magie und dem Elend der Welt – Wole Soyinka zum 90. GeburtstagEinklappen
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Referentin: Vera Botterbusch, München
Wole Soyinka ist in Bayreuth gerne gesehener Gast! Seit den 1960er Jahren war Soyinka mit Ulli Beier, dem späteren Gründungsdirektor des Iwalewahaus, befreundet. Nicht zuletzt durch die gemeinsame Arbeit mit Beier entwickelte sich Soyinka zur Integrationsfigur afrikanischer anglophoner Literatur und Kunst und damit einhergehend ein weltweit wachsendes Interesse an afrikanischer Literatur.
1986 wurde dem nigerianischen Schriftsteller Wole Soyinka als erstem afrikanischen Schriftsteller dafür im Alter von 52 Jahren der Literaturnobelpreis verliehen. Dieser Preis katapultierte ihn in die Weltöffentlichkeit als eine Stimme der Freiheit, als einen „writer and fighter“, der sich für die gesellschaftlichen Zustände seines Landes, des afrikanischen Kontinents einsetzt. Seine Proteste gegen die nigerianische Militärdiktatur brachten ihn immer wieder ins Gefängnis, auch in Isolationshaft – und für Jahre ins Exil.
Die Autorin, Regisseurin, Filmemacherin und Fotografin Vera Botterbusch hat Wole Soyinka über Jahre hinweg mehrfach getroffen, dabei sind Fotos entstanden, anhand derer sie im Rahmen des „Bayreuther Stadtgespräch“s Leben und Wirken von Wole Soyinka reflektieren wird. Die Fotos bilden auch die Grundlage für eine Ausstellung anlässlich Wole Soyinkas 90sten Geburtstages, die bis 28. August im Iwalewahaus gezeigt werden wird. Im Jahr 1999 drehte Vera Botterbusch den Dokumentarfilm „Eine Kindheit in Nigeria“, den Sie im Rahmen der Finissage zur Ausstellung ebenfalls am 28. August sehen können werden.
Tauchen Sie mit Vera Botterbusch und uns in das spannende Leben und das faszinierende Werk Wole Soyinkas ein. - Juli, 2023: Das koloniale Bayreuth - Warum es uns auch heute noch betrifftEinklappen
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Referent*innen: Dr. Cassandra Mark-Thiesen (Afrika- und Globalhistorikerin, Universität Bayreuth), Prof. Dr. Stefan Ouma (Wirtschaftsgeograph, Universität Bayreuth), Florian André Unterburger (Historiker B.A. und Initiator des Industriemuseums Bayreuth (IMB) e.V.)
Bayreuths industrieller Wohlstand fußt in besonderem Maße auf kolonialer Wertschöpfung - ohne Baumwolle, Zuckerrohr oder Tabak wäre die hiesige Industrialisierung gänzlich anders verlaufen. Doch anstatt die Spuren dieser Rohstoffe zu verfolgen und die Umstände ihrer Produktion kritisch zu untersuchen, wirken rassistische und koloniale Sprache und Bilder im öffentlichen Raum fort. Durch diese gleichzeitige Ausblendung und Abwertung schwarzer Menschen bleibt das koloniale Erbe der Stadt bis heute wirkmächtig. Im Stadtgespräch gehen Cassandra Mark-Thiesen, Stefan Ouma und Florian André Unterburger gemeinsam auf Spurensuche und versuchen dabei, eine interdisziplinäre Erforschung und Aufarbeitung des kolonialen Bayreuths anzustoßen. Link zum Flyer.